Alle zwei Jahre organisiert unsere erfahrene Reise-Kommission ein ganzes Wochendende voller Erlebnisse und Geselligkeit: Die Zunftreise. Immer wieder ein bis zuletzt gut gehütetes Geheimnis bleibt jeweils die Destination - für alle Teilnehmenden der Zunftfamilie also eine Fahrt ins Blaue!
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Als sich der gut gefüllte Car am vergangenen Samstag (dieses Jahr wegen dem eidgenössischen Schwingfest nicht am letzten sondern am zweitletzten August-Wochenende) frühmorgens auf den Weg machte Richtung Norden, konnten bereits einige Reiseziel-Tipps (Italien? Österreich?) ausgeschlossen werden. Ein erster Zwischenhalt führte uns an die Aare an der Bern-Solothurnischen Grenze. Die fachkundigen Guides der BKW führten uns durch das Flusskraftwerk Wynau / Schwarzhäusern und gaben manchen Einblick in Turbinen-Beschaffenheit (also wo ist jetzt der Widerstand grösser?), verschiedene Energie-Formen (also wie funktioniert genau Wechselstrom?) und nicht zuletzt auch Tier-Schutz (wie viele Millionen kostet schon wieder so eine Fisch-Treppe?).
Anschliessend gab es einen kurzen Fussmarsch der Aare entlang, wonach wir mit der Fähre übersetzen konnten nach Wolfwil, zu Apéro und Mittagessen im gleichnamigen Restaurant. Gestärkt vom üppigen Grill- und Salat- sowie Dessert-Buffet, sowie beeindruckt von der örtlichen Holzkirche (oder beeindruckte mehr das strahlende Gesicht während den Erzählungen des quasi-Einheimischen Zünftlers?), machte sich die Zunft-Gesellschaft dann mit dem Car auf die Weiterfahrt. Auch die heissen Destinations-Tipps vom Jura und Frankreich lösten sich bald in Luft auf, das Ziel der Reise hiess nämlich: Bad Säckingen (D)!
Ein erfahrendes Mitglied der dortigen Narrenzunft führte uns im lokalen Maskenmuseum in die Fasnachtsbräuche von Bad Säckingen ein. Vom ersten, zweiten und dritten Faissen über die Fasnachtsumzüge und -bälle bis zu den Brauchtums-Figuren ist da ganz viel los - man könnte fast etwas den Überblick verlieren (oder im heissen Dachgeschoss der Reisemüdigkeit verfallen). Jedenfalls ging es danach schon bald ans Einchecken im Hotel Goldener Knopf, wo es dann auch Apéro und Abendessen gab. Und zwar mit Krimi-Dinner! Die zwei umtriebigen Darstellerinnen starteten mit Goethe's Faust, gingen dann über zu Mord und Totschlag und der Hauptteil bildete natürlich dann die Befragungen und Ermittlungen. Alles verteilt über die verschiedenen Gänge, mit allerlei Wendungen (oder auch nicht, gäll Horst!) und Austausch von zurückhaltenden Nettigkeiten (oder auch nicht, gäll Horst!), einer kreativ-überraschenden Schmetterlings-Performance, und schliesslich der grossen Auflösung, dass halt doch alles anders war als alle gesagt und gedacht haben. Zur After-Hour ging es dann noch in die Bar, wo die Zunftmusig zur Stimmung beitrug (so gut es dann eben noch ging...).
Am Sonntag wartete dann eine Säckinger Stadtführung auf die Reise-Gesellschaft. Die Stadt-Trompeterin wie auch ihre beiden Mit-Guides wussten ganz viel zu erzählen über die Geschichte der Stadt, ihrer historischen Figuren (vom grosszügig ausgeschmückten Trompeter-Roman wie auch vom St. Fridolin und seinem auferstandenen Freund - oder war es doch die geplagte Frau?) und kulturellen Gebäuden. Schliesslich landeten wir im Gallusturm der Narrenzunft, ein wahrlich würdiges und schön ausgebautes Zunftgebäude, wo wir nochmals viel über den lokalen Fasnachtsbrauchtum erfahren und erfragen durften. Zurück im Knopf gab es nochmals ein reich gedecktes Grill- und Salat-Buffet sowie interne (frisch erholte) musikalische Unterhaltung (für nicht überall so frisch erholte Zünftler), bevor die aufkommende Aufbruchstimmung die Fröschenzunft-Familie dann bald schon in den Car nach Hause einzusteigen hiess.
Neben zurückbleibenden Fragen (Wer ist nun faiss und wer nicht? Wer hat sein Glas womöglich etwas faiss gefüllt? Greift faisse Deutsche Morgenluft den Kreislauf an? Wie ist das nun schon wieder mit den (überhaupt nicht faissen) Frauen in der (Narren-)Zunft? Warum war der Merlot (nicht der waisse) dann doch kein Merlot?) bleibt uns nur noch ein grosser Dank an die überaus tolle und reibungslose Organisation an das Reisekomitee Thomas und Yvonne Werner sowie Othmar und Sabine Schütz! Wir freuen uns schon auf in zwei Jahren wieder...
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